Re: (Gitarre) Jumbo-Bünde - nichts verändern!
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Beitrag von Lufi vom April 01. 2002 um 03:42:13:
Als Antwort zu: (Gitarre) Jumbo-Bünde! geschrieben von Claus Hoffmann am April 01. 2002 um 00:39:26:
Hallo Claus!
Nimm keine Veränderungen an der Gitarre vor und verwende auch weiterhin Deine gewohnte Saitensatz-Stärke. Das Problem hat jeder Gitarrist, dessen Gitarre mit Jumbos ausgestattet ist, z. B. Ibanez-Player können ein Lied davon singen.
Besonders gewöhnungsbedürftig ist der ständige Wechsel zwischen Gitarren mit flachen Vintage-Bünden, wie z.B. Strat, Tele, Paula und "modernen" Gitarren mit flachen breiteren Griffbrettern und hohen Jumbobünden, wie z.B. einige Jackson Modelle, Ibanez JEM, Yamaha RGX usw.
Du mußt Deine Spieltechnik durch intensives Training den hohen Bünden anpassen, wobei folgende Faustregel gilt:
Flache Vintagebünde vertragen kräftigeres abdrücken der Saiten, Jumbobünde hingegen sollen gerade nur so stark abgedrückt werden, daß der Ton sauber intoniert wird, also nicht unbedingt bis auf's Holz des Griffbrettes durchdrücken.
Ich verwende auf meiner Yamaha RGX 420 S Drop6 Bariton mit Jumbobünden die stärksten Saiten, die der Markt hergibt, aber selbst bei meiner tiefen B-Saite (0.64er!) verstimmt sich der Ton, wenn ich zu stark durchdrücke und das passiert mir "in der Hitze des Gefechts" natürlich auch öfters. Bei meiner Tele, mit extrem flachen Vintage-Bünden und einem 009er Satz hingegen, kann ich wie ein Ochse in allen Lagen und bei allen Saiten abdrücken, ohne daß der Ton nur im geringsten schwankt.
Es gibt viele Gitarristen, denen das Problem unterschiedlicher Bundstärken nichts ausmacht, weil sie sich blitzartig, bei einem Instrumentenwechsel auf der Bühne, umstellen können, andere aber wiederum kommen damit ums Verrecken nicht klar und entscheiden sich dann früher oder später, entweder für Instrumente mit flachen Vintage- Bünden oder solche mit Jumbo-Bünden. Fender z. B. bietet Strats Teles und andere Modelle deswegen sowohl mit flachen als auch mittleren und hohen Bünden an.
Das Prinzip ist eigentlich recht simpel: Wenn Du eine Saite über ein sehr hohes Jumbo-Bundstäbchen bis auf's Holz zum Griffbrett durchdrückst verstimmt sie sich wesentlich stärker, als bei einem flachen Bundstäbchen, weil Du sie sozusagen mit Deinem Finger durch das Durchdrücken stark in die Länge ziehst, also hochstimmst.Der Ton erklingt gleitend höher, so, als würdest Du die Saite während des Spielens an der Mechanik kurzzeitig anziehen.
Solltest Du, auch nach intensivstem Training, nicht mit den hohen Bundstäbchen klarkommen, dann bleibt Dir als Trost noch der Umstieg auf einen bundlosen Fretless-Bass, bei dem hast Du dann die Probleme garantiert nicht mehr *grins*
Mit rockigem Gruß
Lufi
www.lufi.de
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